Vom (Bürger-) Kriege – Ein Besuch in Athen

Nach Zwei Monaten der Schreibabstinenz aus verschiedensten Gründen möchte ich mich an all jene zurückmelden die mich noch nicht ganz vergessen haben.

Grund dieser Lücke in meinen Beiträgen war auch ein Besuch in Athen in den vergangenen Wochen. Während meine wohlverdienten Erholungsurlaub stießen mir die Meldungen der heimatlichen „Qualitätsmedien“ dermaßen auf das ich diesen Frust im Folgenden herunter geschrieben habe. Viel Spaß bei der Lektüre.

Vom "Chaos" umspült - die Akropolis

Es ist ein sommerlicher Nachmittag, ich sitze auf dem Balkon meines Hotels und betrachte das Treiben auf der Straße unter mir. Ich klappe die Hülle meines Smartphones aus dem Haus Apple auf und lese einige Nachrichten aus der Heimat. Stellvertretend für die Onlineauftritte vieler Tageszeitungen sollen hier zwei Artikel (hier und hier )der WELT sein. Während „das Chaos regiert[te]“ saß ich in einem Café. Auch wenn ich morgens in der Früh von einem Kleinbus, auf dem ,vermutlich zum Ausrufen von Parolen, Lautsprecher montiert waren, geweckt wurde und es hier und da Proteste gab, musste ich selbst keinen „mehrstündigen Horrortrip“ erleben um mich in der Stadt bewegen zu können.

Ich fühlte mich in keiner Weise „lahmgelegt“.

Sicher sind meine Eindrücke rein subjektiv und geben nur einen kleinen Ausschnitt aus den Geschehnissen in Athen. Ich will hier lediglich meine eigenen Empfindungen wiedergeben und nicht alle Zeitungen und andere Medien in einen Topf werfen. Kommt es aber so weit, dass man sich aufgrund der Berichterstattung gezwungen sieht Angehörige zu verständigen dass es einem gut gehe, so haben die verantwortlichen Redakteure ihren Job sicherlich weniger gut gemacht.

Martin Böcker neuer Chefredakteur des „campus“

Martin Böcker ist neuer Chefredakteur des Studentenmagazins „Campus“ der Bundeswehruniversität München, das geht aus den Aufschreien verschiedener Mainstream-Zeitungen hervor. Ihre Kritik: Der Oberleutnant sei „Aktivist in der rechten Szene“(SZ),  der u.a an einer „geheimen Kranzniederlegung auf dem Münchner Nordfriedhof, einer Veranstaltung der extrem rechten Szene“ teilgenommen haben soll. Ebenfalls kritisch gesehen wird die Tätigkeit als Autor für die Sezession und die Junge Freiheit. Auch an der Feststellung das sich die anderen körperlichen Anlagen von Frauen negativ auf der Kampfwert der Bundeswehr auswirkten wird ihm angekreidet.

Anscheinend darf nicht mehr gesagt werden dass es immer noch Unterschiede zwischen Männer_innen und Frau_innen gibt. Auch dass die besagte Kranzniederlegung, die alles andere als geheim war und bei helllichtem Tage stattfand, dem Philosophen Oswald Spengler gewidmet war lässt den Autor des Artikels kalt, schließlich stammt die Information aus einer zuverlässigen Quelle, der „Antifaschistischen Informations- und Dokumentations- und Archivstelle München“.

In der Jungen Freiheit – oder bin ich jetzt ein Rechter wenn ich dieses Blatt zitiere – dementierte Böcker den Vorwurf der Nähe zum Rechtsextremismus mit den Worten: „Weder Rechts- noch Linksextremisten haben etwas in der Bundeswehr zu suchen“.

Die Reaktion der Präsidentin der Hochschule Merith Niehuss zur Ernennung Böckers ist ebenfalls nicht vom Willen zu einer konstruktiven Debatte geprägt. Der Artikel, der sich mit der Misslungenen Integration von Frauen in der Bundeswehr befasst sei rückwärtsgewandt“ und „vorsintflutlich, zitiert die Welt, die ihren Artikel passenderweise mit dem Wort „Extremismus“ überschreibt, Niehuss

Man darf hoffen das Martin Böcker nicht wie so viele Andere unter den Rädern der „political correctness“ begraben wird und kann nur wünschen: Viel Glück, Herr Oberleutnant.

Obwohl? Integration der Frau in die Bundeswehr? Hatten wir so etwas ähnliches nicht schon mal? Ich glaube es war die Integration der Begriffe Frau und Umwelt in den Karneval. Aber wir wissen ja dass bei Loriot die Lösung in der „Ablösung des Mannes bei gleichzeitiger Aktivierung der Frau unter Einbeziehung der Feuchtbiotope in das deutsche Volk als unteilbare Nation.“ bestand. Leider ist die Bundeswehr kein Karnevalsverein…

90% für Kirchhof

Über die von Paul Kirchhof vorgeschlagene Steuerreform wird nun schon seit einiger Zeit viel Sinnvolles und auch einiges weniger sinnvolles gesagt und geschrieben sodass ich mir eine genaue Erläuterung der Vorschläge an dieser Stelle spare. Obwohl sich bislang keine der im Bundestag vertretenen Parteien für die Idee erwärmen konnte und nur einige wenige Parlamentarier selbige begrüßten sprachen sich laut einer Umfrage der Süddeutschen Zeitung ca. 90% der Teilnehmer für die Reform aus. Meines Erachtens wäre eine so radikale Steuerreform ein Segen für Deutschland, die 100.000 Steuerberater mögen mir an dieser Stelle verzeihen. Die Erleichterung der jährlichen Steuererklärung und der damit verbundene sinkende Zeitaufwand würde v.a. die vielen Kleinunternehmer entlasten, gleichzeitig würde sie der schwarz-gelben Regierung eine Möglichkeit geben sich nach den vielen missglückten Steuersenkungsplänen neu zu Profilieren.

Ob eine Petition Erfolg haben könnte kann ich momentan noch nicht einschätzen, mir ist auch bisher keine bekannst die man unterzeichnen könnte.

Jetzt wird durchgegriffen

Weil so genannte „Parkschützer“ Beweismaterial zurückgehalten haben sollen durchsuchten heute Polizei und Staatsanwaltschaft die Büros der Initiative. Laut Aussagen der Polizei seien die „Parkschützer“ in Besitz von Bildern, die den Angriff auf einen Polizisten bei den Ausschreitungen nach einer Demonstration gegen den umstrittenen unterirdischen Bahnhofsneubau in Stuttgart darstellen. Dieses Material sei den Ermittlungsbehörden nicht zur Verfügung gestellt worden. Da die „Parkschützer“ auch mehrmaligen Vorladungen nicht nachkamen. Daraufhin durchsuchte die Polizei die Räume der Initiative sowie die Privatwohnung des Sprechers Matthias von Herrmann.

Die Parkschützer hingegen behaupteten das es zwar einen Durchsuchungsbefehl, nicht aber eine Razzia gegeben habe, das Material sei freiwillig übergeben worden.

Gefunden u.a.bei WELT, FAZjungeWelt

Du sollst nicht …

Rainer Maria Woelki: neuer Erzbischof von Berlin; Foto: Erzbistum Köln

Berlin hat einen neuen Erzbischof. Der bisherigee Kölner Weihbischof Rainer Maria Woelki übernimmt nach dem Tod des Kardinals Sterzinsky dieses Amt. Die Reaktion der in Berlin traditionell starken Schwulenszene ließ nicht auf sich warten. Die Vorwürfe sind die gleichen wie immer, die Argumentation gewohnt agressiv. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs erklärte im Tagesspiegel : „Die katholische Kirche tut sich keinen Gefallen, wenn sie den Vertreter einer rückständigen Glaubensrichtung in Berlin zum Bischof macht, da dies dem Lebensgefühl der Menschen widerspricht.“ Auch die Schwusos und der Lesben- und Schwulenverband reagierten empört.

Aber kommen wir nocheinmal zurück auf die Aussage Kahrs, die Lehre der Kirche widerspräche dem „Lebensgefühl der Menschen“. Eine Frage muss dabei erlaubt sein: Gibt es nichts Höheres als das „Lebensgefühl“? Ist alles was gefällt, was Spaß macht und vielleicht auch die Karriere fördert erlaubt/moralisch zu rechtfertigen? Egal wie man zum Thema Homosexualität steht so geht doch aus der Bibel eindeutig hervor das Homosexualität als Sünde zu betrachten ist. Jetzt der Kirche vorzuwerfen ein „menschenfeindliches“ Weltbild zu pflegen ist wie als wenn man als bekennender Oktoberfestbesucher von den Guttemplern mehr Sensibilität im Umgang mit Alkohol fordert und sich über fehlende Toleranz gegen Saufbrüder aller Couleur beklagt.

Interessanter Beitrag zur Verwandtenehe

Stefanie Vogelsang veröffentliche heute einen Interessanten Beitrag zum Thema Verwandtenehen bei Migranten, der in meinem Bekanntenkreis auf positive Resonanz stieß und den ich an dieser Stelle ganz herzlich weiteremfehlen möchte. Heiraten z. B. Cousin und Cousine kann dies eine schwere Fehlbildung des Nachwuchses zur Folge haben. Diese Gefahr wird jedoch gerade in Migrantenfamilien ignoriert, woraus ein erhöhter Anteil Behinderter in diese Bevölkerungsgruppe folgt. Um diesem Mißstand beizukommen fordert die Autorin des Beitrages ein Verbot von Ehen zwischen Cousin und Cousine. Zum Beitrag geht es hier.

Die Straße frei, den roten Bataillionen

Vor einigen Tagen wurden im Berliner Stadtteil Friedrichshain zwei Männer zusammengeschlagen. Der Grund: Der Mann trug ein Sweatshirt der bei Rechtsextremisten beliebten Modelabels „Thor Steinar“. Die Angreifer schlugen zunächst auf den Mann ein, als sein Vater, der das Geschehen beobachtete, ihm zur Hilfe eilen wollte wurde dieser ebenfalls mit einer Flasche zu Boden geschlagen und anschließend mit zahlreichen Tritten malträtiert.Von den Tätern fehlt bislang  jede Spur. (Quelle: Tagesspiegel)

Vor diesem Hintergrund fragt man sich als Bürger aber auch als Mensch mit einer eigenen politischen Meinung: Was halten Menschen die ihren Mitbürger ihr Rechts auf körperliche Unversehrtheit aufgrund eines Sweatshirt absprechen von Meinungsfreiheit? Was geht in ihren Köpfen vor, wenn sie aus einer Modemarke eine Meinung und aus der Meinung einen Grund für einen tätlichen Angriff machen.

Ich bin mehrere Jahre in Friedrichshain zur Schule gegangen und weiß wie es ist wenn auf jedem Stromkasten, jedem Laternenpfahl zur Weltrevolution aufgerufen wird, wenn riesige Propagandaplakate an Häusern „alternativer Wohnprojekte“ hängen, auf denen Unverhohlen zu Gewalt aufgerufen wird. Auch die Urheber dieser Transparente wird Innenminister Friedrich bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2010 im Hinterkopf gehabt haben. Zur steigenden Gewaltbereitschaft in der linken Szene äußert sich das Bundesamt für Verfassungsschutz wie folgt:

Im gewaltbereiten Segment des Linksextremismus ist seit einiger Zeit
eine Verschärfung der Diktion feststellbar, die einhergeht mit einer qualitativen Veränderung der Gewalt. Die Anschläge von linksextremistischen Tätern weisen z.T. eine signifikant erhöhte Aggressivität und Risikobereitschaft auf. Körperliche Angriffe auf „politische Gegner“, d. h. auf tatsächliche oder vermeintliche Rechtsextremisten und Polizeibeamte werden durchgängig befürwortet. Nahezu alle in 2010 verübten 944 politisch links motivierten Gewalttaten mit extremistischem Hintergrund (2009: 1.115) gehen auf das Konto von militanten Linksextremisten, vor allem aus der autonomen Szene, in der die Anwendung von Gewalt, auch gegen Personen, zur Durchsetzung politischer Ziele legitimiert und als unverzichtbares Mittel gegen die „strukturelle Gewalt“ eines Systems von „Zwang, Ausbeutung und Unterdrückung“ gerechtfertigt wird.“ (Der Verfassungsschutzbericht in Gänze steht hier zur Verfügung.)

Vor diesem Hintergrund ist es für mich unverständlich das die Bundesregierung die dreifache Summe der für Initiativen gegen Linksextremismus eingeplanten Gelder für die Bekämpfung von Rechtsextremismus veranschlagt. Wie lange wird es also noch dauern wenn linke Gewalt in der Öffentlichkeit die Gleiche Ächtung erfährt wie die der Rechtsextremisten? Zumindest solange nicht wie ranghohe Volksvertreter offen mit den Antifa-Horden sympathisieren und ihre Taten rechtfertigen und Verharmlosen. Solange ein Bundestagsvizepräsident angemeldete Demonstrationen blockiert wird ein eigentümliches Verständnis von Meinungs- und Versammlungsfreiheit in manchen Kreisen eher noch legitimiert als geächtet.